Nachhaltig leben in aller Welt
Neues Wirtschaften in aller Welt
Future Perfect – Geschichten für morgen
„Die Welt braucht Ideen für eine bessere und nachhaltige Zukunft, aber Ideen sind nicht genug. Die internationale Plattform FUTUREPERFECT erzählt auf Deutsch und Englisch die Geschichten von Menschen, Initiativen, Organisationen und Unternehmen, die den Schritt vom Denken zum Handeln schon gewagt haben. Sie haben neue Lebens- und Arbeitsweisen entwickelt oder alte wiederbelebt und arbeiten damit schon in der Gegenwart an einer besseren Zukunft. Anstelle ewigen Wachstums zielen diese Genossenschaften, Firmen oder Freundeskreise auf nachhaltigen Wohlstand. Sie ergehen sich nicht im Wettrennen um die beste Technologie, sondern fragen nach dem besseren Leben.“
Homepage: http://www.goethe.de/ins/cz/prj/fup/deindex.htm
Generation „De“ – Zeitalter des Loslassens
„Japan hat Erfolg und Grenzen des materiellen Wachstums besonders drastisch erlebt. Eine konstruktive Konsequenz dieser Erfahrung ist die Generation „De“. Christine Ax im Gespräch mit Junko Edahiro.
Christine Ax: Junko, du sprichst und schreibst neuerdings über eine Generation „De“. Was meinst du damit?
Junko Edahiro: Wir beobachten seit längerem eine Entwicklung in der japanischen Gesellschaft, die ich mit drei Begriffen charakterisiere, die mit «De-» beginnen: De-ownership, De-materialization, De-monetization. Darum spreche ich vom Zeitalter des «De-». Die Silbe «De» hat mit Loslassen zu tun. Das erste «De» betrifft den Besitz. Der Trend geht vom Besitzen zum Teilen. Japanische Autohändler versuchen verzweifelt, jungen Leuten Autos zu verkaufen, aber diese entscheiden sich immer öfter dafür, ein Auto zu teilen. Ein Auto zu besitzen ist uncool.“
Zum ganzen Artikel bei Newslichter: http://www.newslichter.de/2015/02/generation-de-zeitalter-des-loslassens/
Globales Verstehen
„Benno Werlen lehrt Sozialgeografie an der Friedrich-Schiller-Universität in Jena. Vor sechs Jahren hatte er die Idee, 2016 zum „Internationalen Jahr des globalen Verstehens“ zu machen. Seitdem hat er dafür gekämpft, jetzt entscheidet die UN-Vollversammlung darüber.
Wenn alles klappt, wird die UN-Vollversammlung vor Weihnachten beschlossen haben, dass 2016 das „international year of global understanding“ wird. Was soll das sein?
Jeder kennt den Ausdruck „Denke global, handle lokal!“. Das ist ein wunderschöner Satz, aber wie wir wissen, hat er noch nicht die Ergebnisse gebracht, die sich alle erhofft haben. Das liegt, denke ich, daran, dass die Brücke fehlt zwischen dem globalen Denken und dem lokalen Handeln. Und diese Brücke ist die Kernidee dieses Projekts: globales Verstehen. Es geht darum, ein Verständnis zu entwickeln für die globalen Zusammenhänge, in die das Alltagsleben aller Menschen überall auf der Welt eingebettet ist. Da geht es um biophysikalische Zusammenhänge wie Klima, globale Zirkulation und so weiter, aber auch um soziokulturelle und ökonomische Grundbedingungen. Unser lokales Tun hat heute Konsequenzen im globalen Maßstab, und wenn wir dieses Verstehen verbessern, so die Hoffnung, können wir auch größere und schnellere Schritte in Richtung globale Nachhaltigkeit erzielen.“
Zum Artikel in der National Geographic: http://www.nationalgeographic.de/aktuelles/meldungen/nicht-erzwingen-die-menschen-gewinnen
Veränderung ist bereits im Gange
Ein Journalist, der den gleichen Ansatz hat wie dieser Blog. Die Zeitschrift Schrot & Korn hat ihn für die Oktoberausgabe interviewt:
“Klimawandel, Hunger… Der Umweltjounalist und Autor Geseko von Lüpke kritisiert, dass die Medien nur über Probleme berichten. Dabei gäbe es viele alternative Zukunftsentwürfe, über die man sprechen sollte.
Herr von Lüpke, jeden Tag aufs Neue warnen Experten vor den gravierenden ökologischen und sozialen Folgen, wenn der Mensch jetzt nicht umschwenkt. Und doch scheint es, als würde er sich nicht wirklich davon beeindrucken lassen …
Ich denke, der Schein trügt. Es gibt weltweit Initiativen im zweistelligen Millionenbereich, die wie ein globales Immun-system lokal auf solche Fehlentwicklungen reagieren. Wir nehmen sie nur nicht wahr.
Warum nicht?
Zum einen wissen die Initiativen meist selbst nicht, zu welch großen Bewegungen sie mittlerweile gehören. Sie unterschätzen ihre Bedeutung. Zum anderen wird unsere Aufmerksamkeit durch die gängigen Medien von ihnen weggelenkt. Schlagen Sie eine x-beliebige Zeitung auf: Darin geht es zumeist nur um die großen Katastrophen: Klimakrise, Atomunfall, Ölpest, Wassermangel. Mein guter Freund Hans-Peter Dürr, der vor zwei Monaten gestorben ist, hat einmal treffend gesagt: „Ein wachsender Wald macht weniger Krach als ein fallender Baum. Lasst uns auf den wachsenden Wald lauschen.“