„Abnehmer, Mitnutzer, Mitstreiter gesucht? Kollaborativer, kurz Ko-Konsum heißt die neue Zauberformel, die drögen Alleinbesitz in gemeinschaftliches Nutzerglück verwandelt.
Mal ein Kanu leihen, eine Bohrmaschine oder vielleicht eine sündhaft teure Designerhandtasche? 10 Kilo Apfelquitten verschenken oder ein unpassendes Weihnachtspräsent einfach gegen etwas tolles tauschen? Im Grunde könnte man über die bestehenden Online-Börsen seinen Haushalt komplett austauschen, nebenbei ein bisschen Wissen teilen und interessante Leute kennen lernen. Denn: Im virtuellen Forum lassen sich relevante Neuigkeiten ebenso gut austauschen wie am Kaffeetisch. Ein aufregend vielfältiger Pool von Menschen und Angeboten, die erst durch die Online-Medien so gut zueinander finden. Immerhin tummeln sich Zehntausende von Teilungswilligen auf mehr als 300 privaten Online-Plattformen in Deutschland.
Darunter Autonetzer (Carsharing), Blablacar (Mitreisegelegenheiten) oder Wimdu (Wohnung, Zimmer von privat mieten), Foodsharing (kostenlos Lebensmittel abgeben), Freecycle (kostenlose Gegenstände) und Crowdfunding (Geld spenden) oder Lendster (leihen) sowie Skillsharing (Wissen und Können teilen) wie Wikipedia.
Worum es dabei geht, brachte Rachel Botsman schon 2010 auf den Punkt: „Ich will nicht die Bohrmaschine haben, ich will das Loch in der Wand.“ In einem leidenschaftlichen Video-Plädoyer wirbt sie für Collaborative Consumption, auch Shareconomy oder p2p für „peer-to-peer“ – auf Deutsch Ko-Konsum. Ihre Überzeugung: „Es wird uns lehren, festzustellen, wann genug wirklich genug ist.“ Ein Jahr später veröffentlichte die Design-Theoretikerin das Handbuch dazu: „Mine is Yours.“ Seitdem verbreitet sich das Teilen weltweit und in allen Lebensbereichen wie ein Lauffeuer…“
Zum ganzen Beitrag von Sylvia Meise in der Schrot & Korn