„Können wir von der politischen Elite die zukunftsfähigen Lösungen für die vielen komplexen Fragen unserer Zeit erwarten? Wohl nicht, zumindest nicht nur. Nadja Rosmann hat eine neue Elite ausfindig gemacht, die abseits der großen Schlagzeilen unser Land verändert.
Gibt es Alternativen zur bestehenden Elite?
Elite-Bashing ist längst zum Volkssport geworden. Kaum ein Deutscher glaubt noch, dass die Lenker aus Politik und Wirtschaft zum Wohle der Bevölkerung handeln. Doch welche Alternativen gibt es? Ärmel hochkrempeln, selber machen! So die verblüffenden Erkenntnisse einer kulturellen Spurensuche, die nahelegt, dass gegenwärtig ein Bewusstseinsruck durch die Gesellschaft geht, der das alte „Oben“ stärker in die Mitte der Gesellschaft verlagern könnte.
Eliten zu misstrauen, ist in Deutschland aufgrund der leidvollen Geschichte kulturell tief verankert, denn die Katastrophe, die im letzten Jahrhundert aus falsch verstandener Führerschaft und Untertänigkeit erwachsen ist, hat sich in das kollektive Gedächtnis eingebrannt. Die kategoriale Trennung in „Wenige oben“ und „Viele unten“, die das Wesen von Elite ausmacht, wurde in der deutschen Nachkriegskultur geschickt durch ein Prinzip der Fürsorge abgemildert. Elite bedeutete über Jahrzehnte, dass Politiker die Segnungen des Sozialstaats wahren und Wirtschaftseliten durch die Schaffung von Arbeitsplätzen ökonomische Partizipation für die Massen ermöglichen. Das gesellschaftliche „Oben“ wirkte also als Teil eines größeren Ganzen in dessen Sinne. Doch diese Verbundenheit ist durch die globalen politischen und wirtschaftlichen Eruptionen der letzten Jahre immer brüchiger geworden…“
Zum ganzen Artikel in der SEIN, der ursprünglich in der Zeitschrift evolve erschien.